Glossar
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Letzte Aktualisierung: 17.08.2016
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Glossar - Interessantes
H2O
"Wasser" ist der gebräuchliche Name für den flüssigen Zustand der
Wasserstoff-Sauerstoff-Verbindung H2O. 1804 wiesen Joseph Louis Gay-Lussac
und Alexander von Humboldt gemeinsam nach, dass reines Wasser aus:
zwei Teilen Wasserstoff ("H" für Hydrogenium)
einem Teil Sauerstoff ("O" für Oxygenium)
besteht. Daraus ergibt sich die chemische Formel "H2O". Da Wasser
zahlreiche Substanzen in großen Mengen lösen kann, kommt es in der Natur
selten in reiner Form vor. Das bedeutet beispielsweise, dass unser
Trinkwasser mit zusätzlichen Substanzen (z.B. Salzen/Mineralstoffen) in
geringen Mengen angereichert ist. Der hauptsächliche Unterschied zwischen
Trinkwasser und Meerwasser besteht darin, dass letzteres eine deutlich
höhere Menge an gelöstem Salz enthält.
Die Eigenschaften und Beschaffenheit von reinem Wasser:
geruchs-, geschmacksneutral,
Gefrierpunkt bei 0 °C,
Siedepunkt bei 100 °C
es hat drei Aggregatszustände:
gasförmig, z.B. Nebel;
flüssig, z.B. Wassertropfen;
fest, z.B. Eis
Wasser ist ein "Universallösungsmittel",
besitzt hohe Leitfähigkeit, z.B. Wärme
geht Verbindungen ein; z.B. H2O und Calciumoxid = Kalk und
fungiert bei vielen chemischen Reaktionen als Reaktionspartner, z.B. beim
menschlichen Stoffwechsel (Atmung)
Wasserstoff
Das chemische Element Wasserstoff ist im Periodensystem der Elemente mit dem
Symbol H besetzt. H steht für "hydrogenium", griechisch für
Wasserbildner. 1766 entdeckte der Engländer Henry Cavendish das Element der
Superlative! Wasserstoff ist mit 92,7% das häufigste Element im uns
bekannten Weltall. Die Planeten Saturn und Jupiter bestehen überwiegend aus
Wasserstoff, und in unserer Erdkruste ist es neben Sauerstoff und Silicium
immerhin das dritthäufigste Element. Im menschlichen Körper hat es gar einen
Anteil von 60,6%! In der Natur ist Wasserstoff nicht in reiner Form
vorhanden, sondern immer an andere Elemente gebunden, z.B. in Erdöl, Erdgas
und einer Vielzahl organischer Verbindungen wie Eiweiß und Fett. Doch die
wohl wichtigste und häufigste Wasserstoffverbindung ist Wasser (H2O) - ein
für alle Organismen der Erde essentielles Element. Wasserstoff ist das
leichteste unter den chemischen Elementen, etwa 15-mal leichter als Luft.
Es ist farb-, geruch- und geschmacklos, reagiert aber in Verbindung mit Luft,
Sauerstoff und Chlorgas explosionsartig. Zudem ist es stark brennbar, was
die Brandkatastrophe des Luftschiffs "Hindenburg" 1937 in Deutschland
tragisch belegt. Damals wurde das Leichtgas zum Befüllen von Luftschiffen
verwendet, heute dient es u.a. der Herstellung von Chemikalien, Fetten und
Ölen, als Raketentreibstoff und Kühlmittel. Wegen seiner Fähigkeit, Energie
zu speichern, und weil er lager- und transportfähig ist, gilt der
klimaneutrale Wasserstoff als sauberer Energieträger der Zukunft mit besten
Aussichten, die fossilen Brennstoffe langfristig abzulösen. Denn bei seiner
Verbrennung bleibt nichts zurück als Wasser.
Die Aggregatzustände von Wasser
Unter einem Aggregatzustand verstehen wir eine der drei Erscheinungsformen
von Materie: gasförmig, flüssig oder fest. Wasser ist der einzige Stoff,
der auf der Erde in allen drei Aggregatzuständen vorkommt: als Gas,
Flüssigkeit und Eis. So wie uns Wasser am "normalsten" erscheint, nämlich
flüssig, ist es nur bei einer Temperatur zwischen 0 und 100 Grad Celsius.
Bei 100 Grad Celsius, seinem Siedepunkt, geht Wasser von flüssig in
gasförmig über. Das liegt daran, dass sich beim Erwärmen, also unter
Zufuhr von Energie, die Wassermoleküle immer schneller bewegen und
auseinanderstreben. Erwärmt man die Moleküle kontinuierlich weiter, so
brechen sie förmlich auseinander, entfliehen der Anziehung ihrer Nachbarn
in der Flüssigkeit und entweichen in die Luft. Das Wasser wechselt seinen
Aggregatzustand und wird zu Wasserdampf, also gasförmig. Umgekehrtes
geschieht, wenn sich die Temperatur dem Gefrierpunkt von 0 Grad Celsius
nähert. Die Moleküle werden dann immer träger, bis sie schließlich fest
aneinander hängen und das Wasser zu Eis erstarrt. Allerdings ist der Wechsel
der Aggregatzustände auch von dem umgebenden Druck abhängig. Der Siedepunkt
des Wassers und anderer Flüssigkeiten liegt in großen Höhen und bei
geringeren Druckverhältnissen niedriger als auf Meeresniveau. So kommt es,
dass ein Ei auf dem flachen Land mitunter etwas länger braucht, um ein
"Drei-Minuten-Ei" zu werden, als das z.B. auf dem Mount Everest
der Fall ist, wo eben ein geringerer Luftdruck herrscht.
Die Anomalie des Wassers
Kaltes Wasser ist schwerer als warmes, deshalb sinkt es in einem Gefäß nach
unten. Warum aber gefriert das Wasser in einem See dann zuerst an der
Oberfläche? Die meisten Materialien dehnen sich bei Erwärmung aus und
ziehen sich beim Abkühlen wieder zusammen. Wasser hingegen zeigt dieses
normale Verhalten nicht immer, sondern nur zwischen dem Siedepunkt (100°C)
und vier Grad Celsius. Unterhalb von vier Grad, genau gesagt zwischen dem
Gefrierpunkt (0°C) und vier Grad, dehnt sich Wasser beim Abkühlen wieder
aus. Das liegt daran, dass es bei vier Grad Celsius eine größere Dichte
besitzt als bei niedrigeren Temperaturen. Dies wiederum hat zur Folge, dass
es beim Abkühlen auf vier Grad immer schwerer, bei weiterer Abkühlung bis
zu null Grad aber wieder leichter wird. Kühlt sich nun die Oberflächenschicht
eines Sees im Winter ab, sinkt dieses Wasser in die Tiefe. Wärmeres Wasser
steigt auf und kühlt sich in der Folge ebenfalls ab. Kälteres und wärmeres
Wasser schichten sich so lange um, bis überall im See eine Temperatur von
vier Grad Celsius herrscht. Wird das Wasser an der Oberfläche nun noch weiter
abgekühlt, wird es leichter und sinkt nicht ab. Bei null Grad Celsius
gefriert es zu Eis, während das Wasser am Grund des Sees noch vier Grad warm
ist. Das Verhalten des Wassers, sich nur bis zu einer Temperatur von vier
Grad Celsius zusammenzuziehen und sich bei weiterem Absinken der Temperatur
wieder auszudehnen, heißt Anomalie des Wassers und ist der Grund dafür, dass
es am Seegrund wärmer sein kann als an der Oberfläche. Ohne dieser Anomalie
wäre kein Leben auf der Erde möglich!
Ist Wasser wirklich nass?
Dumme Frage, wird so mancher von Ihnen jetzt sagen. Natürlich ist Wasser
nass. Aber versuchen Sie doch mal, einem kleinen Kind zu erklären, was
"nass" eigentlich ist. Um die Frage, warum Wasser nass ist, zu
beantworten, müssen wir zunächst einmal die Bedeutung von "nass"
ergründen. Folgen Sie uns in ein kleines Experiment: Nehmen Sie eine Schüssel
mit Wasser und eine mit Mehl. Nun halten Sie einen Finger in die Schüssel
mit Wasser und einen in die mit Mehl. Was spüren Sie? Das Wasser fließt und
wabert um den Finger herum. Wenn Sie den Finger aus dem Wasser herausnehmen,
bewegt sich sowohl das Wasser in der Schüssel als auch das am Finger. Es
rinnt am Finger herab, und an der Fingerspitze bilden sich Tropfen. Bewegen
Sie nun den trockenen Finger durch das Mehl, bemerken Sie, dass auch das
Mehl um Ihren Finger rieselt. Aber wenn Sie ihn wieder herausnehmen, bewegt
sich nichts mehr. Einen weiteren Unterschied bemerken Sie erst nach einer
Weile. Der Finger mit dem Mehl erfährt keine wesentliche
Temperaturveränderung, der mit dem Wasser aber fühlt sich kurze Zeit später
kühler an. Diese Verdunstungskühlung nennt der Physiker "adiabatische
Kühlung". Wasser ist also tatsächlich nur deshalb nass, weil wir diese
zwei Empfindungen damit verbinden: Verdunstungskühlung und Bewegung. Anders
ausgedrückt: "Nass" beschreibt lediglich eine ganz bestimmte Kombination von
Empfindungen. Ganz Spitzfindige behaupten sogar: Nicht das Wasser ist nass,
unser Finger ist es, das Handtuch, mit dem wir uns abtrocknen, oder der
Lappen, mit dem wir uns waschen.
Warum fühlt sich Wasser nass an?
Darauf gibt es bislang keine eindeutige Antwort. Wasser fühlt sich eben
wassernass an, und alle anderen Flüssigkeiten tun das nicht. Denn Wasser hat
eine unnachahmliche Fähigkeit zur Benetzung der Haut. Es fließt anders als
Benzin oder Alkohol bis auf wenige Tropfen von der Haut ab und bildet dabei
netzartige Strukturen. Benzin und Alkohol benetzen die Haut nicht, sondern
befeuchten sie vollständig. Eigentlich fühlt ein Mensch über die Haut nur
drei Dinge: Druck, Temperatur und Schmerz. Warum sich unsere Haut dennoch
nass anfühlen kann, liegt möglicherweise daran, dass Wasser auf bestimmte
Rezeptoren in der Haut entsprechende Reize, vielleicht Nervenimpulse,
auslöst. Doch bekannt sind solche Rezeptoren bislang nicht. Geben wir uns
also mit der Erklärung zufrieden, dass wir alle irgendwann als kleines Kind
mal mit Wasser herumgespielt und dabei Bewegung und Kühlung wahrgenommen und
uns eingeprägt haben, wie der Stoff aussieht, der diese Empfindungen
auslöste. Wir haben gelernt, dass man zu den Erfahrungen und Beobachtungen,
die wir mit Wasser gemacht haben, "nass" sagt. Und wenn wir jetzt eine
Pfütze sehen, sind wir davon überzeugt, dass sie nass ist. Aber selbst
unsere Haut ist sich dessen längst nicht sicher, was ein weiteres Experiment
zeigt: man stülpe einen dünnen Latexhandschuh über, halte die Hand erneut in
ein Glas mit kaltem Wasser - und siehe da, auch jetzt spüren wir Nässe.
Tatsächlich aber sind es lediglich Druck und Temperatur...
Sauerstoffanreicherung von Wasser
Die in einem See oder Teich vorkommenden Lebensgemeinschaften aus Pflanzen
und Tieren sind normalerweise in der Lage, bestimmte Veränderungen, z.B.
eine maßvolle Gewässerverschmutzung, selbstständig auszugleichen. So hat
das vermehrte Auftreten eines Schädlings zur Folge, dass sich auch die
Feinde dieses Schädlings stärker vermehren, bis das natürliche Gleichgewicht
wieder hergestellt ist. Der Mensch greift jedoch häufig massiv in solch
abgeschlossene Ökosysteme ein, und ein Gewässer, das permanent mit
Pflanzenschutzmitteln oder im Sommer mit Sonnenschutzmitteln belastet wird,
verliert irgendwann seine Selbstreinigungskraft. In einem solchen Fall kann
es hilfreich sein, das Gewässer mit Sauerstoff anzureichern. Denn Wasser hat
die Fähigkeit, Sauerstoff aus der Luft aufzunehmen und zu lösen. Dieser in
Wasser gelöste Sauerstoff bewirkt, dass die im intakten Ökosystem lebenden
abbauenden Bakterien schneller und effektiver arbeiten können, wodurch das
Gewässer seine eigene Filterleistung steigern kann.
Nitrat
Nitrat gehört zu den natürlich vorkommenden Ionen, d.h. positiv elektrisch
geladenen Teilchen der Natur. Normalerweise finden sich im Oberflächen- und
Grundwasser nur wenige Milligramm an Nitrat pro Liter. Allerdings ist durch
die intensive Verwendung von Nitrat als Düngemittel in der Landwirtschaft im
Grundwasser ein Nitratanstieg zu beobachten. Nitrat kann im Trinkwasser zu
chemischen Reaktionen mit gesundheitsschädlicher Wirkung führen. Über das
Trinkwasser nehmen Verbraucher nur 6% des Gesamtnitrats im Körper auf, die
restlichen 94% werden z.B. über pflanzliche Lebensmittel zugeführt, die bis
zu 90 mal mehr Nitrat enthalten als das Lebensmittel Trinkwasser.
Nitratvorkommen im Trinkwasser ist in Europa kein anhaltendes und
flächendeckendes Problem. Denn die für die Trinkwasserqualität zuständigen
Wasserversorger werden seitens der Behörden auf die Einhaltung der
Nitratgrenzwerte kontrolliert. Eine kurzfristig lokale Überschreitung des
Grenzwerts wird deshalb sofort von den Wasserwerken behoben.
Phosphate
Phosphate sind Salze der Phosphorsäure und kommen als Naturprodukte an
vielen Orten der Erde vor. Sie werden aus Erzen, wie z.B. Apatit, gewonnen.
Ein Abbau findet in den USA, in Gebieten der ehemaligen UdSSR sowie im
nördlichen Afrika (Marokko, Westsahara) statt. Sie gelten als wichtiger
Nährstoff für Mensch, Tier und Pflanze. In der menschlichen Ernährung kommt
Phosphor eine wesentliche Rolle im Energiestoffwechsel, sowie im
Knochenaufbau zu.
Phosphate in Lebensmitteln
Phosphate sind natürlicher Bestandteil fast aller, hauptsächlich aber
eiweißreicher Lebensmittel, wie Milch, Fleisch, Fisch und Eier. Darüber
hinaus sind sie als Lebensmittelzusatzstoffe erlaubt und zugelassen - z.B.
als Natriumphosphat (E 339), Kaliumphosphat (E 340), Kalziumphosphat
(E 341) - und werden als Säuerungsmittel, Säureregulator und Emulgator
eingesetzt. Man findet Sie u.a. als Zusatz von Backpulver oder Zahnpasta.
Darüber hinaus werden sie für nichtalkoholische, aromatisierte Getränke
(Colagetränke und Kakaomilch) sowie als technischer Hilfsstoff verwendet,
der das Zusammenklumpen rieselfähiger Lebensmittel (z.B. Gewürze, Milch-
oder Magermilchpulver) verhindert. Doch die weitaus größte Menge der
Phosphate kommt in der Landwirtschaft als Schädlingsbekämpfungsmittel und
Düngenahrung für Pflanzen zum Einsatz.
Phosphate im Leitunswasser
In der Trinkwasseraufbereitung kommen Phosphate seit Jahren erfolgreich zur
Anwendung, um Korrosionen und Ablagerungen im Rohrleitungssystem zu
verhindern. Dabei sind die nationalen Grenzwerte für Phosphate im
Trinkwasser zwar unterschiedlich, aber in diesen Konzentrationen für Mensch
und Tier nicht von Nachteil.
Auf die Menge kommt es an - Phosphate haben auch Nachteile
In Lebensmitteln sind Phosphate umstritten. Das Problem liegt darin, dass
sie bevorzugt Verbindungen mit Schwermetallen wie Arsen, Blei, Cadmium,
Kupfer, Zink und sogar Uran eingehen. So stehen sie u.a. in Verdacht, bei
Kindern das hyperkinetische Syndrom (übermäßige, unwillkürliche
Bewegungstätigkeit) auszulösen. Und auch für unsere Gewässer führt der
landwirtschaftliche Einsatz von Phosphaten zu Problemen, da größere
Phosphatmengen einen schädlichen unkontrollierten Aufwuchs von Pflanzen im
Wasser begünstigen (Eutrophierung). Bis 1986 wurden in Deutschland für
Wasch- und Reinigungsmittel bevorzugt Phosphate verwendet, was auch den
Kläranlagen erhebliche Probleme aufgrund vermehrten Algenwachstum bescherte.
Seit der Phosphathöchstmengenverordnung (1980) wurde jedoch die schrittweise
Reduzierung von Phosphaten eingeleitet, und heute finden sich in Waschmitteln
keine und in Reinigungsmitteln nur noch in geringen Prozentteilen Phosphate,
sodass ihr Anteil im Abwasser erheblich gesunken ist.
Fluoride
Chemikalisch betrachtet sind Fluoride Salze der Fluorwasserstoffsäure, auch
Flusssäure genannt. Sie kommen fast überall in der Natur vor, in Gestein,
(Trink)-Wasser, Luft, Flora und Fauna. Fluorionen sind in unserem Speichel
und begünstigen den Knochenaufbau. Seit langem weiß die Wissenschaft um die
hemmende Wirkung der Fluoride auf Zahnkaries. Daraus entstand die Empfehlung,
dem Menschen auf verschiedene Arten Fluorverbindungen künstlich zuzuführen.
Als probates Mittel hierfür erschien einigen Ländern die flächendeckende
Fluoridzuführung über das Trinkwasser. Vor allem in den USA und in der
Schweiz wird dies seit Jahren praktiziert, während die
Trinkwasserfluoridierung in Deutschland verboten ist. Hier regelt die
Trinkwasserverordnung, dass das Trinkwasser von Zusätzen freizuhalten und so
natürlich wie möglich zu belassen ist. Vielerorts wird die
"Zwangsmedikation" über das Trinkwasser heute kontrovers diskutiert,
ebenso wie die Tablettenfluoridierung bei Kleinkindern. Denn ein Zuviel an
Fluor steht im Verdacht, Nierenschäden zu provozieren und den Alterungsprozess
des menschlichen Skeletts zu beschleunigen. Da einige Nahrungsmittel Fluorid
bereits in unterschiedlicher Konzentration enthalten, z.B. Speisesalze,
Vollkornprodukte, Seefisch, Mineral- und Trinkwässer, kann es sinnvoll sein,
diese natürlichen Fluorquellen fluoridierter Nahrung vorzuziehen.
Tenside
Shampoos, Pflegespülungen, Waschlotionen und Reinigungsmittel haben eines
gemeinsam. Ohne Tenside kommen sie nicht aus, denn diese sind für die
Reinigungswirkung verantwortlich. Tenside bestehen aus einem wasserliebenden
Anteil, den man hydrophil nennt, und einem fettliebenden oder lipophilen
Anteil. Durch diese Dualität sind sie in der Lage, die Oberflächenspannung
des Wassers herabzusetzen. Es heißt auch, sie machen das Wasser
"weicher". Dadurch kann das Wasser tief in die Faser eines Stoffes
eindringen und so den Schmutz besser lösen, der dann in der Waschemulsion
verbleibt. Darüber hinaus werden Tenside als Emulgatoren eingesetzt. Das
heißt, dass sie in der Lage sind, Flüssigkeiten miteinander zu verbinden,
die sich sonst abweisend zueinander verhalten würden, z.B. Öl und Wasser.
Dies ist z.B. bei der Herstellung von Hautpflegeprodukten vorteilhaft.
Darüber hinaus werden Tenside als Lösungsmittel oder Schaumregulatoren
eingesetzt, d.h. sie können Schaumbildung stabilisieren oder reduzieren.
Ein Zuviel des Guten lässt die Tenside aber ihre schädliche Seite zeigen.
So kann der übermäßige Gebrauch von tensidhaltigen Weichspülern wegen seiner
fettlösenden Eigenschaften den natürlichen Fettfilm der Haut angreifen und
zu Allergien führen. Ein Zuviel an Tensiden in Abwässern hat ebenfalls
verheerende Wirkung, was sich in den 50er Jahren in Europa in gravierenden
Gewässerproblemen, d.h. massiver Schaumbildung, äußerte. So genannte
Detergentiengesetze (Waschmittelgesetze) mussten dem Einhalt gebieten.
Pestizide
Der Begriff Pestizide hat sich international als Synonym für die Gruppe der
Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel (PSM) eingebürgert.
"Pest" ist das englische Wort für Plage, Schädlinge. Mit Pestiziden
sind meist chemische Mittel zur Bekämpfung von tierischen, mikrobiellen und
pflanzlichen Schädlingen gemeint. Aber auch nicht-chemische oder biologische
Verfahren mit dem Ziel der Schädlingsvernichtung werden hierunter
zusammengefasst. Die bekanntesten Arten von Pestiziden sind Insektizide
gegen Insekten, Fungizide gegen Pilze und Herbizide gegen Unkräuter.
Ohne Pestizide wäre der Ernteverlust in der Landwirtschaft, der ohnehin bei
35 bis 40% liegt, wesentlich höher und damit die Nahrung teurer. Doch mit
ihrem Einsatz gehen hohe Risiken einher, denn sie sind gesundheitsschädlich.
Zwar gibt es EG-weit Verordnungen, die den Einsatz von Pestiziden regeln,
und in Wassereinzugsgebieten ist die Anwendung von PSM streng reglementiert
bzw. verboten, doch kann kein Wasserwerk vor der kaum noch überschaubaren
Zahl an Pestiziden sicher sein. Bei intensivem Gebrauch können sie über die
Nutzpflanzen in die Nahrungskette oder ins Grundwasser gelangen.
Wasserhärte
Die Wasserhärte wird vom Gehalt der lebenswichtigen Mineralien Calcium und
Magnesium bestimmt. Die Gesamthärte setzt sich aus der Permanent- und der
Karbonathärte (= Kalk) zusammen. Beide Härtearten können regional
unterschiedlich sein. Dies hängt von den geologischen Verhältnissen der
Böden ab, da das Wasser aus dem Gestein bestimmte Calcium- und
Magnesiumverbindungen herauslöst. Zur besseren Klassifikation des Wassers
wird die Härte in Härtegraden gemessen und in Härtebereiche unterteilt. Die
Härte-Definition ist in vielen Ländern unterschiedlich. International sollte
die Härte durch den Gehalt an Calcium und Magnesium in mg/Liter ausgedrückt
werden. Bei der Erhitzung ist hartes Wasser mit seinem hohen Kalkanteil
problematisch, da es hier zu Kalkablagerungen (Kesselstein) kommt. Der
Kesselstein führt zu erhöhtem Energieverbrauch oder auch zu Ausfallzeiten
bei einigen Haushaltsgeräten. Hartes Wasser erfordert beim Waschen mehr
Waschmittel und erschwert die Schaumbildung.
Koloniebildende Einheiten (KBEs)
In unserer Umwelt gibt es eine Vielzahl harmloser Keime. Sie sind in der
Luft, in den meisten Lebensmitteln und im Trinkwasser. In Speiseeis z.B.
sind rund 150.000 Keime pro Milliliter erlaubt, und ca. 100 Keime dürfen
laut der deutschen Trinkwasserverordnung in einem Milliliter Wasser
vorhanden sein. Unter Keimen verstehen Mediziner und Mikrobiologen
vermehrungsfähige Mikroorganismen, z.B. Bakterien oder Pilze. Meist wird der
Begriff Keime in Zusammenhang mit Krankheitserregern verwendet. Tatsächlich
aber gibt es sowohl krankheitserregende als auch für den Menschen völlig
ungefährliche Keime. Ein einzelner Keim ist sehr klein und für das bloße
Auge nicht sichtbar. Um Keime zu erkennen, bedient man sich sogenannter
Kulturverfahren. Hierzu werden Nährmedien mit dem Untersuchungsmaterial
beimpft und bebrütet. Das nach einiger Zeit Sichtbare auf dem Nährmedium
sind Kolonien, bestehend aus einer großen Anzahl Zellen. Diese Keimhaufen
sind nur ein Bruchteil der tatsächlichen Zellzahl. Alle Kolonien zusammen
ergeben die Gesamtkoloniezahl, die auch mit koloniebildende Einheiten, KBE,
bezeichnet wird. Die Anzahl der KBE spielt bei der Beurteilung der Reinheit
von Rohstoffen eine große Rolle. Doch bedeutet eine hohe Koloniezahl nicht
unweigerlich ein gesundheitliches Risiko, wie es das Beispiel Speiseeis
zeigt.
Trübung im Wasser
Klar und rein sind außer Grund- und Quellwasser höchstens noch Gebirgsseen.
Fliessende und stehende Gewässer weisen meist eine gewisse Trübung auf.
Diese Trübung wird durch kleinste Teilchen anorganischer oder organischer
Art verursacht, z.B. Mineralien oder Bodenpartikel, die oft schon fürs bloße
Auge sichtbar sind. Flüsse trüben sich z.B. durch mitgeführten Schlamm,
Sand, Kies oder Geröll. Vom Wind aufgewühltes Wasser kann ebenfalls durch
Lehm- oder Sandpartikel trüb aussehen. In stehenden Gewässern entstehen
Trübungen hingegen häufig durch Wachstum von Bakterien oder einzelligen
Lebewesen wie Pantoffel- oder Rädertierchen - übrigens auch zum Leidwesen
vieler Aquariumbesitzer. Werden Gewässer durch Dünger oder Exkremente stark
belastet und sind zudem intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt, kann es
darüber hinaus zu einem massenhaften Auftreten von Algen kommen. Die
Algenblüte trübt das Wasser auffällig grün, blau oder rötlich ein. Wenngleich
Trübung immer ein Hinweis auf Verunreinigung ist, so ist sie nicht
automatisch gleichbedeutend mit "giftig". Es kann z.B. durchaus
vorkommen, dass bräunlich getrübtes Wasser aus dem Wasserhahn fließt, weil
vermehrt Eisen- und/oder Manganpartikel aus den Leitungsrohren gelöst und
mitgeschwemmt wurden.
Wasserbelebung
Mit dem Begriff Wasserbelebung wird die biophysikalische Nachbehandlung von
Leitungswasser umschrieben. Davon ausgehend, dass "normales
Leitungswasser" aufgrund seiner Genese (Transport, Behandlung mit
Zusatzstoffen im Wasserwerk, Fluss durch das Leitungs- und Rohrwerk) nicht
mehr viel mit unberührtem Quellwasser zu tun hat, besteht nach Meinung
einiger Wissenschaftler und Forscher die Möglichkeit, dieses Wasser wieder
in seinen ursprünglichen Zustand, also einen quellreinen und unbelasteten,
zurückzuführen.
Denaturiertes, verschmutztes oder im negativen Sinne anders beeinflusstes
Wasser, so heißt es in Fachkreisen, ist mit Informationen überfrachtet,
wodurch der Informationsfluss gestaut wird. Lebensprozesse werden dadurch
verlangsamt und der Organismus büßt an Vitalität ein und wird
krankheitsanfälliger. Belebtes Wasser hingegen, auch vitales Wasser genannt,
erkennbar an seiner Klarheit und am frischen Geschmack, soll das Gegenteil
bewirken und vital und gesünder machen.
Verfahren zur Wasserbelebung
Von der reinen Entkalkung bis hin zu komplizierten bioenergetischen
Technologien gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichsten Methoden, um aus
energetisch minderwertigem Wasser wieder hochwertiges, vitales Wasser zu
machen. Gemeint ist z.B. Wasserbelebung mit elektromagnetischen Verfahren,
mittels geometrischer Formen oder Kristallen, durch Verwirbelung
(vergleichbar dem Verschütteln in der Homöopathie), Belichtung oder auch den
Zusatz natürlicher Substanzen wie z.B. Quarz oder Kieselerde. Eine Reihe von
Unternehmen haben in den letzten Jahren hierfür Geräte entwickelt, die
Wasserbelebung sowohl im häuslichen Umfeld wie auch in Industrie und
(Land-)Wirtschaft möglich machen. So werden durch Wasserbelebung inzwischen
ganze Gewässer renaturiert, Schwimmbäder entlastet und Brunnen aufgewertet.
Die Wasserbelebung kommt in der Trinkwasserversorgung, Tierpflege und sogar im Bergbau zum
Einsatz.
Belebtes Wasser ist besseres Wasser
Eines haben die meisten Verfahren und Geräte gemeinsam: sie versprechen die
"Gesundmachung" eines "kranken Wassers" und damit
hochwertiges Wasser für den Konsumenten. Wasser mit besserem Geschmack,
besserer Hautverträglichkeit, längerer Haltbarkeit, natürlichem Geschmack
bei Lebensmitteln, Wasser, das u.a. zu verbessertem Pflanzenwachstum,
auffallender Blumenpracht, Einsparung an Wasch- und Reinigungsmitteln und
dem Abbau bestehender Kalkschichten dient.
Wasserschutzgebiete
Trink- und Brauchwasser zur Versorgung der Bevölkerung wird oft aus
Grundwasser gewonnen. Zu dessen Schutz wird auf Antrag des örtlichen
Wasserversorgers von der Kreisverwaltungsbehörde Wasserschutzgebiete
ausgewiesen. Ihre Größe des Wasserschutzgebietes ist so bemessen, dass die
entnommene Grundwassermenge den versickernden Niederschlägen entspricht. In den
Wasserschutzgebieten sind bestimmte Nutzungen und Handlungen vorsorglich
verboten oder beschränkt. Der kommunale Wasserversorger ist für die
Überwachung der Gebiete verantwortlich. Drei Zonen regeln die
unterschiedlichen Nutzungseinschränkungen. Zone 3 ist die äußere Grenze im
Radius von 2 km um den Grundwasserbrunnen oder die Quelle. Hier darf es u.a.
keine Deponien, Chemiewerke oder den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
geben. Die engere Schutzzone 2 orientiert sich an der so genannten
50-Tage-Linie. Man geht davon aus, dass schädliche Keime nach einem
Aufenthalt von 50 Tagen im Grundwasser abgestorben sind. So lange
durchsickert das Wasser diese Zone, bevor es schließlich entnommen wird.
Eine Besiedelung und die Lagerung von Düngemitteln sind hier untersagt.
Zone 1 markiert die 10-Meter-Grenze um die Quelle, den so genannten
Fassungsbereich. Er ist eingezäunt. Jegliche Nutzung, auch das Befahren oder
Begehen durch Unbefugte, ist hier verboten.
Wassergefährdende Stoffe
Stoffe, deren Eigenschaften das Oberflächen- oder Grundwasser und so z.B.
die Trinkwasserversorgung gefährden können, sind unter dem Begriff
wassergefährdende Stoffe zusammengefasst. Dazu gehören u.a. Benzin, Diesel,
verschiedene Öle und Fette, Salze, technische Alkohole, Batterieflüssigkeit,
Farben und Lösemittel. In erstaunlich vielen Bereichen finden solche Stoffe
Verwendung. Nicht nur Tankstellen und Kfz-Werkstätten müssen deshalb mit
besonderer Sorgfalt den Umgang mit ihren Produkten pflegen. Auch die
Betreiber von hydraulischen Aufzügen, Notstromaggregaten oder Erdwärmepumpen,
genauso wie Wäschereien, (Foto)-Labors, Arztpraxen, Druckereien etc. müssen
die Gesetze und ihre Pflichten kennen. Um gesetzeskonform handeln und das
Gefährdungspotenzial eines wassergefährdenden Stoffes einschätzen zu können,
gibt es z.B. in Deutschland eine Einteilung in drei Wassergefährdungsklassen
(WGK). Zur geringsten Gefährdungsklasse (WGK 1) gehören z.B. häusliche
Spülmittel. Heizöl und Diesel zählen zur WGK 2, während Altöl und Benzin
stark wassergefährdend, also WGK 3 sind. Transport, Lagerung und Umgang sind
gemäß dieser Gefährdungsklassen geregelt, und alle beteiligten Unternehmen
sind gehalten, z.B. eine Flächenabsicherung bei Lagerung vorzunehmen.
Genauso ist das Austrittsvolumen eines Stoffes bei einem Unfall einzugrenzen
und die Infrastruktur eines Betriebs ist durch geeignete Maßnahmen, wie z.B.
Überwachungssysteme oder Kontrollgänge, zu sichern. Zudem gibt diese
Einteilung der Feuerwehr beim Einsatz am Unfallort wichtige Hinweise für die
Beurteilung der Schadenslage.
Wasserdruck
Jede Flüssigkeit übt einen bestimmten Druck in Richtung des Erdmittelpunkts
aus, so auch das Wasser. Wasserdruck, auch hydrostatischer Druck genannt,
ist also allein durch das Eigengewicht des Wassers immer vorhanden. Das heißt
aber nicht, dass der Wasserdruck immer gleich ist. So nimmt z.B. mit
zunehmender Tiefe eines Gewässers der Wasserdruck zu. Dieser wurde früher in
atü und wird heute in bar gemessen. Ein Druck von 1 bar herrscht dann, wenn
eine Wassersäule von zehn Metern Höhe auf einer Fläche von einem
Quadratzentimeter steht. Bei der Trinkwasserversorgung spielt der
Wasserdruck im Rohrleitungsnetz eine wichtige Rolle. Er garantiert, dass das
Wasser auch dann noch aus dem Hahn fließt, wenn dieser sich räumlich über
der Trinkwasserquelle befindet oder wenn viele Verbraucher gleichzeitig
Wasser aus einer Quelle entnehmen. Den dazu erforderlichen Mindestwasser-
oder Netzdruck von etwa 2 bar stellen die örtlichen Wasserversorger in der
Regel sicher. Früher dienten hierzu die heute selten gewordenen Wassertürme.
In ihnen wurde das Wasser in eine bestimmte Höhe gepumpt und dort bis zum
Gebrauch gespeichert. Am Fuße des Turms entstand so ohne weitere
Energieaufwendung ein (Eigen-)Druck, der die Wasserzufuhr regelte. Heute
erzeugen elektrische Pumpen im örtlichen Wasserwerk einen Versorgungsdruck
zwischen 2,0 und 9,5 bar. Dort, wo ein noch höherer Druck erforderlich ist,
z.B. in Hochhäusern, sorgen Druckerhöhungsanlagen dafür, dass das
Leitungswasser über besondere Steigleitungen bis in die letzte Etage
gelangt.
Kondensation
Gerade in der kalten Jahreszeit sind sie ein Ärgernis - schwitzende Fenster.
Physikalisch nüchtern betrachten wir hier den Vorgang der Kondensation, also
den Übergang eines Stoffes vom gasförmigen in den flüssigen (oder festen)
Aggregatzustand, sowie deren Ergebnis, das Kondenswasser. Dieses entsteht
immer dann, wenn die Temperaturen in zwei "Luftpaketen" (z.B.
Außen- und Raumluft) bei gleichem Druck unterschiedlich abkühlen. Temperatur
und Luftfeuchtigkeit sind entscheidend für das Entstehen von Kondenswasser,
das in seiner ursprünglichen Form als unsichtbarer Wasserdampf in der Luft
bereits enthalten ist. Doch ist sein Anteil nicht konstant. Denn je wärmer
die Luft ist, desto mehr Wasser kann sie binden. Sinkt die Temperatur, nimmt
auch die Wasseraufnahmefähigkeit der Luft bis zu einer bestimmten Grenze ab.
Diese Grenze, bei der die Feuchtigkeit nicht mehr als Dampf von der Luft
gehalten werden kann, heißt im Fachjargon Taupunkt. Ist dieser erreicht
(Sättigungsgrad der Luft = 100%), kondensiert das überschüssige Wasser und
setzt sich an kalten, glatten Oberflächen ab. Bei einer Raumlufttemperatur
von 22°C mit einer relativen Feuchtigkeit von 60% (Sättigungsgrad) liegt der
Taupunkt bei 13,9 °C. In Altbauten sind bei tiefen Außentemperaturen im
Winter schnell innere Oberflächentemperaturen, z.B. an Fenstern oder
Außenecken, im Bereich des Taupunktes erreicht. Nur eine Regulierung der
Innentemperatur oder der Luftfeuchte kann dann die Bildung von Kondenswasser
verhindern!
Saurer Regen
Das Maß für den Säuregehalt einer Flüssigkeit ist der pH-Wert. Neutralität
ist bei einem Wert von 7 gegeben, Werte darüber gelten als basisch, Werte
darunter als sauer. Ohne Luftverschmutzung hat Regenwasser einen Säuregehalt
von etwa 4,6 bis 5,6. Tatsächlich aber liegt der pH-Wert des Regenwassers,
z.B. in Deutschland, im Mittel bei etwa 4,0 bis 4,6. Wie Analysen des
Niederschlagswassers zeigen, ist die Übersäuerung auf den Gehalt von
Schwefel- und Salpetersäure zurückzuführen, die sich beide in der Atmosphäre
als Folge von Schwefeldioxid- und Stickoxidbelastungen bilden. Verursacher
dieser atmosphärischen Störungen waren lange Zeit die mit Kohle, Erdöl oder
Erdgas gefeuerten Kraftwerke, denn bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe
wird der enthaltene Schwefel großenteils in gasförmiges Schwefeldioxid (SO2)
umgewandelt und freigesetzt. Umweltauflagen, z.B. Rauchgaswäscher, haben
hier jedoch für eine Verbesserung gesorgt, während der Betrieb von
Kraftfahrzeugen nach wie vor zu saurem Regen führt, denn der
Verbrennungsmotor setzt Stickoxide frei, die ungefiltert in die Umwelt
gelangen. Ständige Säurebelastung der Umwelt stellt einen Eingriff in das
ökologische Gleichgewicht dar. In den Seen kann es zum Aussterben
zahlreicher Tier- und Pflanzenarten kommen, und im Boden können durch den
sauren Regen zudem Schwermetalle freigesetzt werden, die die Wurzeln der
Pflanzen und Bäume nachhaltig schädigen. Selbst Mauerwerk und Beton greift
er an und führt so mitunter zu erheblichen Schäden an Gebäuden insbesondere
auch an Denkmälern.
Der pH-Wert
Der pH-Wert, lateinisch potentia hydrogenii, d.h. "die Kraft des
Wasserstoffs", beschreibt die Konzentration von Wasserstoffionen in
einer Flüssigkeit. Davon hängt ab, ob z.B. Wasser im chemischen Sinne sauer,
neutral oder basisch ist. Der pH-Wert wird auf einer Skala von 0 bis 14
gemessen. Reines Wasser hat einen neutralen Wert von 7,0. Werte darunter
weisen die Flüssigkeit als sauer (Säure) aus, Werte darüber als basisch
(Lauge). Eine Vielzahl von physiologischen Abläufen ist an einen bestimmten
pH-Wert gebunden. Forellen z.B. sind auf Wasser mit einem pH-Wert zwischen
5,5 und 9,4 angewiesen. Der Mensch ist diesbezüglich weniger anspruchsvoll.
Bei Nahrungsmitteln verträgt er auch Werte im sauren Bereich. Cola weist
einen pH-Wert von 2,3 auf, Tomatensaft von 4,0 und Zitronensaft von 2,5.
Der pH-Wert von Trinkwasser, das von den Wasserversorgern geliefert wird,
liegt je nach Land zwischen 5,5 und 9,5. Diese Bandbreite wird von den
Wasserversorgern kontrolliert und gesteuert. Ermittelt werden kann der
pH-Wert mittels sogenannter Farbindikatoren wie Lackmuspapier oder
elektrischer pH-Messgeräte. Den pH-Wert können wir u.a. durch den Zusatz
von bestimmten Salzen beeinflussen. Calciumhydrogencarbonat, das für die
Wasserhärte verantwortlich ist, hebt den pH-Wert in den basischen Bereich
an.
Trinkwasserverordnung
Zu einer Zeit, da das Wasser aus dem eigenen Brunnen kam, war man für dessen
Qualität selbst verantwortlich. Mit der Industrialisierung und der Verlegung
von Leitungsnetzen musste Trinkwasser plötzlich einen sehr langen
Transportweg zurücklegen, auf dem die Wasserqualität allein aufgrund der
verwendeten Rohrmaterialien beeinflussbar war. Eine Kontrolle wurde
notwendig. Trinkwasserverordnungen, also rechtsverbindliche Festlegungen
über die Qualität von Trinkwasser, entstanden. In Deutschland gibt es eine
Trinkwasserverordnung etwa seit der Jahrhundertwende. Heute verfügt fast
jedes Land über solche Normen. Lediglich die Art der Festlegung variiert.
In der Schweiz ist die Trinkwasserbeschaffenheit im Lebensmittelbuch
festgeschrieben, in Deutschland im Rahmen des Bundesseuchengesetzes, und in
den USA gibt es dafür ein eigenes Gesetz (Safe Drinking Water Act). Die
Inhalte sind jedoch überall sehr ähnlich. Grundsätzlich teilt man die
Trinkwasserverordnung in zwei Bereiche. Ein Teil behandelt die Grenz- und
Richtwerte von chemischen Bestandteilen, z.B. Arsen, Blei oder Pestiziden im
Trinkwasser. Der andere Teil legt fest, welche biologischen Keime und
Erreger in welchem Umfang vorhanden sein dürfen. Die Wasserwerke stellen
sicher, dass das Trinkwasser in entsprechender Qualität zur Verfügung steht.
Sie entnehmen regelmäßig Wasserproben und leiten ggf. Gegenmaßnahmen ein.
Die Trinkwasserverordnung stellt sicher, dass wir ein erstklassiges
Grundnahrungsmittel vorfinden. Und für viele unserer Produkte, wie z.B. den
Tisch-Wasserfiltern, ist eben dieses einwandfreie Trinkwasser die
Grundlage.
Chromatographie
Der russische Botaniker Tswett entwickelte im Jahr 1906 eine analytische
Methode zur Trennung von chemischen Stoffen, die er Chromatographie nannte.
Es war ihm gelungen, Pflanzenfarbstoffe, u.a. Chlorophyll, aufgrund ihrer
unterschiedlichen Farbe (gr. chromatos = Farbe) zu trennen. Heute sind unter
dem Begriff Chromatographie alle Verfahren zur Trennung eines Stoffgemischs
zusammengefasst, bei dem die unterschiedliche Wanderungsgeschwindigkeit der
Einzelkomponenten ausgenutzt wird. Diese Trennung kann entweder in
gasförmigem (Gaschromatographie) oder in flüssigem Zustand
(Flüssigkeitschromatographie) stattfinden. Werden Filtermedien zur
Abtrennung von Stoffen eingesetzt, so kann es bei Überbeanspruchung der
Kapazität passieren, dass der aufgenommene Stoff nach unbestimmter Zeit
wieder an das Filtrat abgegeben wird. Dann enthält das Filtrat eine höhere
Konzentration dieses Stoffes als die eingangs zugeführte Flüssigkeit. Dieser
Vorgang wird als Chromatographieeffekt bezeichnet. Weder Ionenaustauscher
noch Aktivkohle geben zuvor aufgenommene unerwünschte Stoffe wieder an das
Filtrat ab.
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